Montag, 6. September 2010

Tütensuppentourismus

Überall ist das Geschrei groß, wenn große
Unternehmen aus Gründen der Kostenersparnis
ihre Produktion oder ihren Einkauf ins Ausland ver-
legen.
Bei uns nicht. Wir haben gelernt, dass es sehr wohl Si-
tuationen gibt, die diesen Schritt mehr als rechtfertigen.
Und nicht nur wir. Eigentlich sind wir nur Teil einer Be-
wegung um Mehrwertsteuern zu sparen. Daher fährt der
Norweger nach Schweden, der Schwede nach Dänemark,
der Däne nach Deutschland, der Deutsche nach Polen. Nur
der Pole kauft zu Hause ein.
Diesem natürlichen Strom folgend ging es letzten Donnerstag
für uns nach Schweden. Passenderweise fährt sechs Tage die Woche
ein Bus direkt zu einem schwedischen Supermarkt,
einmal in der Woche sogar direkt von unserem Studentendorf
aus. Und die Mitfahrt ist sogar für umsonst.

Oben eine Impression aus dem Bus. Ja, der Sonnenschein
hat uns weitgehend verlassen.
Gut 90 Minuten dauerte die Fahrt und dann waren wir end-
lich im Einkausparadis angekommen. Aldi-ähnliche
Zustände schwebten uns vor. Endlich mal nicht sich wie jemand
aus einem Entwicklungsland fühlen. Die Ernüchterung kam
prompt.



Zwar waren wir in Schweden, aber wohl im
teuersten schwedischen Supermarkt überhaupt.
Der Plan Alkohol zu kaufen schlug ebenfalls fehl.
Bier bis maximal 3,5% und alles andere nur auf
Bestellung. Fleisch, Käse und Gemüse waren alle
ähnlich teuer, wie in Norwegen auch.
Und so blieb das Putenbrustfilet nur ein Traum,
der sich in billigen Tiefkühlfrikadellen materialisierte.

Positiv bleibt zu vermerken: Wir waren
jetzt immerhin mal in Schweden gewesen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen